Dienstag, 25. September 2012

Konzert-Tipp: Markus Hackl singt Springsteen "Von do bis Nebraska"


Am 03. Jänner 1982 nahm Bruce Springsteen bei sich zuhause im Schlafzimmer mit einem einfachen Vierspurtonbandgerät Entwürfe einiger neuer Songs auf. Eigentlich nur als Demos für das nächste Album gedacht, entwickelten sich diese Aufnahmen, auf denen sich Springsteen nur mit Akustik-Gitarre und Mundharmonika selbst begleitet,  und die noch im gleichen Jahr auf dem Album „Nebraska“ veröffentlicht wurden, zu einem Überraschungserfolg. Durch die Verbindung  der ruhigen bis melancholischen Grundstimmung der meisten Songs, in denen es  neben persönlichen Erinnerungen Springsteens vor allem um Schicksalsschläge und Verzweiflungshandlungen einfacher Leute geht mit dem spröden Charme der ungeschliffenen Demo-Aufnahmen hatte Springsteen beinahe zufällig ein Meisterwerk geschaffen, das auch heute 30 Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner Faszination verloren hat. Einige Songs wie das z.B. wie  „Johnny 99“ , in dem Springsteen nach einer wahren Geschichte die Story des Serienmörders Charles Raymond Starkweather erzählt, das Titelstück oder „Atlantic City“ haben sich zu Klassikern entwickelt, die Springsteen auch noch immer noch regelmäßig live spielt.

Grund genug, dieses besondere Jubiläum mit einem ganz besonderen Tribute ausgiebig zu feiern:  Singer/Songwriter Markus Hackl aus Stockerau ist großer Springsteen-Fan und hat für sein neues Programm einige der bekanntesten Songs von „Nebraska“ in den Dialekt übersetzt. Parallel dazu übersiedelt er auch die Figuren und die Topografie aus Springsteen´s Song-Zyklus stimmig in heimische Gefilde. Aus dem „Highway Patrolman“  wird da der „Dorfsherriff“, und „Mansion On The Hill“ ist natürlich die „Villa Am Berg“, vor der ein „Grenzwachta“ („State Trooper“) ermittelt. Gschichtln und Hintergrundinfos zu den „Nebraska“-Songs sowie auch noch der eine oder andere zusätzliche Song aus dem reichhaltigen Werk von „The Boss“ runden diesen feinen Tribute an einer der erfolgreichsten Rock-Musiker aller Zeiten und sein Meisterwerk „Nebraska“ ab. (RLF)
Live-Tipps:
„Von do bis Nebraska“ - Markus Hackl live
 
Do 27.09.2012 um 20h (Premiere!)
Ihms Daylight Art Club Stockerau
Hauptstr. 27, 2000 Stockerau

Fr 05.10.2012 um 20h
Heureka
Vereinslokal Euroots
Skodagasse 17, 1080 Wien

Markus Hackl HP: http://www.markushackl.com/


 

 

Lenin Street: Interview mit Ripoff Raskalnikov



Lenin Street: Interview mit Ripoff Raskolnikov

Der in Graz/Österreich lebende Singer-Songwriter Ripoff Raskolnikov zählt zu den authentischsten Vertretern des Genres. Seine Bewunderung für die Blues-Größen der ersten Stunde wie Blind Willie McTell, Skip James, Robert Johnson und John Lee Hooker findet Ausdruck in seinen eigenen Songs. Die aktuelle CD „Lenin Street“ wurde von „Son Of The Velvet Rat“ Georg Altziebler produziert. Im Interview erzählt Ripoff Raskolnikov mehr über die Entstehung seines neuen Albums., Leidenschaft, Verlust, Schmerz, Verlangen, die Suche nach Schönheit, den Hunger auf das
Wie und wo ist deine neue CD „Lenin Street“ entstanden?

Das ist wirklich eine besondere Geschichte. Georg Altziebler, vielleicht besser bekannt als „Son Of The Velvet Rat“ hat vor nicht allzu langer Zeit seinen Proberaum zu einem Studio umgebaut, die „Red Chamber“. Georg und ich kennen uns schon sehr lange, und ich wusste, dass er meine Musik sehr schätzt. Irgendwann in einem Gespräch ist dann die Idee aufgekommen, dass er gerne seine Lieblingsongs von mir gerne neu aufnehmen würde. In ganz einfachen Arrangements und mit abgespeckten retro-mäßigen Equipment. Er hat mich auch vorgewarnt, dass er dann als Produzent seinen „Senf“ dazugeben, um seine persönlichen Vorstellungen einbringen wird. Und so haben wir es dann gemacht. Die Aufnahmen sind schon im Sommer 2011 passiert. Das war immer sehr interessant, weil es draußen meistens 35 Grad gehabt hat, und im Keller nie mehr als 15! Sprich ich bin jedes Mal im T-Shirt angereist, musste aber auch den Pullover im Gepäck haben (schmunzelt)!

Wie viele Songs habt ihr bei diesen Sessions im „Red Chamber“ aufgenommen?

Ungefähr 20, und aus denen haben wir dann ein bisschen ausgewählt, um „Lenin Street“ zusammenzustellen. Später haben wir noch bei manchen Songs andere Instrumente hinzugefügt, was gar nicht so einfach, war weil ich meistens zu Beginn die Songs 1:1 ohne Click nur mit Gitarre und Stimme eingesungen habe. Anders wäre das einfacher gewesen, aber es war halt so. Deshalb ist die CD auch schön zweigeteilt: bei ca. der Hälfte der Songs bin ich nur meine Stimme und Gitarre zu hören, und auf dem Rest sind noch weitere Instrumente dabei.

Und das was Ihr aufgenommen habt war sozusagen Georg´s persönliche „Best Of“-Liste von dir?

Ja. Das sind Nummern, die teilweise auch schon auf früheren CD´s von mir drauf waren. Trotzdem sind diese neuen Versionen ziemlich anders, weil Georg teilweise wirklich gravierend seine Ideen dazu eingebracht hat. Z.B. sind 2 Nummern auf dem Album, die ich normalerweise im 4/4-Takt gespielt hätte, und er meinte, ich soll sie einmal im ¾-Takt probieren. Wir haben teilweise auch andere Tonarten probiert. Manchmal dachte ich wirklich ich kenne für einen bestimmten Song die Tonart, die für mich am besten ist. Aber siehe da, es gab noch eine bessere!

Wie hat sich Georg als Produzent in den Aufnahmeprozess eingebracht?

Georg hat seine Ideen immer auf eine sehr angenehme Art eingebracht, es gab keine Konflikte oder sonstige Ego-Clashes! Es kann ja wirklich durchaus bereichernd sein, wenn dir einmal jemand, der sich auskennt, Tipps gibt und seine Meinung sagt. Ich fand das echt gut, weil man selbst oft einen sehr engen Horizont hat. Man hat seine eigenen Vorstellungen aber die müssen ja  nicht immer stimmen. Zumal ich auch der Typ bin, der für einen Song, den er schreibt kein komplett fertiges Konzept hätte, sondern für mich besteht ein Song letztlich aus einer Akkordfolge und einem Text. Manche Leute wissen beim Schreiben ja gleich ganz genau, welche Instrumente sie dabei haben wollen bzw. das Arrangement sein soll, aber diese Fähigkeit habe ich eigentlich nicht. So gesehen war der Input von Georg sehr hilfreich.

Wie bist du selbst zur Musik gekommen? Mittlerweile bist du ja ein alter Hase im Geschäft, aber wie waren deine Anfänge?

Eigentlich bin ich durch die Zeit, in der ich aufgewachsen bin, dahin gestoßen worden. Als angehender Jung-Hippie wollte ich einfach nicht irgendeinen „braven“ Job machen, und habe bemerkt, dass es mit ein wenig Straßenmusik möglich ist, Geld zu verdienen. Bin also eher über diese Schiene ´reingerutscht, es war auf keinen Fall so, dass ich gesagt hätte, ich muss unbedingt Profi-Musiker werden und verkaufe mein letztes Hemd dafür (schmunzelt)! Das war eher umgekehrt. Ich hatte einfach keinen Bock, um sechs in der Früh aufzustehen und irgendeine depperte Hack´n zu machen. Und die Musik hat sich mit der Zeit so ein bisschen als Möglichkeit angeboten, diesen Traum zu verwirklichen.

Was waren musikalisch deine wichtigsten Einflüsse?

So als passiver Musikhörer in der Teenagerzeit habe ich schon das gehört  was damals aktuell war, also Stones, Jimi Hendrix, etc. Und über den Umweg der auf dem Blues basierenden Musik der 60er habe ich dann auch zu den Blues-Musikern der 30er Jahre gekommen. Und die Liebe zu dieser Musik prägt mich wahrscheinlich bis heute. Heutzutage höre ich aber viel weniger Musik als früher. Es vergehen ganze Tage, wo ich mit anderen Dingen beschäftigt bin, und dabei Musik hören könnte, aber ich komme gar nicht auf die Idee dazu. Keine Ahnung warum das so ist? Dann gibt´s aber auch wieder Perioden, wo ich sehr viel Musik höre. Das ist bei mir sehr unterschiedlich.

Was sind deine nächsten Pläne?

Das ist ein bissl ein schwieriges Thema bei mir, weil ich kein großer Planer bin. Ich kann dieses Thema anhand meiner verschiedenen Tonträger sehr gut beleuchten. Mit einer oder zwei Ausnahmen sind alle meine bisherigen CD´s bzw LP´s so entstanden, dass jemand zu mir gesagt hat: Komm, jetzt machen wir etwas! Im Prinzip war es mit der neuen CD ja genauso. Auch meine aktuelle Band ist zusammengekommen, weil ich damals einen Haufen neuer Songs hatte, die ich aufnehmen wollte und Musiker dafür suchte. Das war die CD „Everything Is Temporary“ von 2006. Mit den Leuten, die ich dann ins Studio eingeladen habe, war die Stimmung so gut, dass daraus meine Band entstanden ist. Später ist dann auch noch eine zweite CD in dieser Besetzung. aufgenommen worden. Alles andere was ich jemals gemacht habe, ist eher zufällig meines Weges gekommen und ich glaube, das ist ein bisschen mein Naturell (schmunzelt)!

 Interview: Robert Fischer, Foto: Lucy Lynn
 
 
 
Aktuelle CD: „Lenin Street“ (Lindo Records/Hoanzl 2012)

Ripoff Raskalnikov Homepage: http://www.ripoffraskolnikov.com/

Label-Homepage: http://www.lindo.at/
 
Live-Tipp: Ripoff Raskalnikov Solo @ Heureka
Fr 28.09.2012 um 20h
Vereinslokal Euroots
Skodagasse 17, 1080 Wien
 


Dienstag, 18. September 2012

La Fons mit neuer CD live im Kubus von Valie Export!

Am Anfang war das Lied. Zwei Menschen, zwei Stimmen. Zweigesichtig ist auch Fons, der römische der Quellen. So passt bei dieser Band konzeptuell alles – und musikalisch sowieso. Die beiden MusikerInnen sind der Gitarrist und Elektroniker Alfons Bauernfeind und Sängerin und Texterin Nina Brunner, die sich La Fants nennt. Und irgendwie stecken da schon wieder alle Querverweise in den Namen. Genauso raffiniert ist die Musik der beiden, elektronische Beats, druckvolles E-Gitarrenpickings in Kombination mit einer sorgfältigen Produktion und einem wunderbaren Gespür für Popmusik.

Am Anfang war das Lied. So nennen La Fons ihre Debüt-CD, die in diesen Tagen auf Lindo Records erscheint. Die Band legt gleich noch ein Schäuflein nach und nimmt zurzeit an dem Projekt „Das Rad“ der bildenden Künstlerin Beate Wagner teil: Dabei werden der Bilder mit Musik von österreichischen wie internationalen Bands verknüpft, La Fons steuern das an U2 gemahnende Stück„Gone“ bei und setzen dieses und Lieder ihrer Debüt-CD am Donnerstag den 20.9. live um. Denn: Am Anfang war das Lied. (rlf)

Live: Do 20.09.2012, 19:30h, Kubus Valie Export, Lerchenfelder Gürtel, U6-Station Josefstädterstraße.

CD-Tipp: La Fons: Am Anfang war das Lied (Lindo Records/Hoanzl, 2012)

 
 
Weitere Konzerte im Kubus:

27.9. Magdalena Piatti
4.10. Maqama
11.10. Finissage mit Edith Lettner und Stephan Brodsky und einer Tanzimpovisation von und mit der AGE Company

„Mundartig – Dialekt Musik Festival" (22.09. – 31.10.2012)



Von Ende September bis Ende Oktober 2012 zieht das „Dialekt Musik Festival“ durch Niederösterreich.

Christian Wagner aus Ternitz hat eine Mission! Er will die heimische Dialekt-Musikszene mit vielfältigen Aktivitäten unterstützen und setzt sich ebenso intensiv dafür ein, dass heimisches Liedgut auch wieder verstärkt im Radio und TV zu hören ist. Um den diversen Künstlern und Bands eine Plattform zu bieten, hat Christian Wagner schon vor einigen Jahren sein Label Eiffelbaum Records gegründet. Der aktuelle CD-Sampler „Dialekt Schmeckt“ gibt einen guten Überblick über die Künstler von „Eiffelbaum“ bzw. dem Label nahestehende Gruppen. Daneben ist Wagner auch höchst aktiv seine Schützlinge auf die Bühnen des Landes zu bringen. In Kürze startet das  1-monatige „Dialekt Musik Festival“ in Niederösterreich. Die Tour führt durch die unterschiedlichsten Locations von Dörfern bis zu großen Städten und bietet eine feine Auswahl der Eiffelbaum-Künstler samt einiger bekannter Namen der Dialekt-Szene. Tipps:  Die CD-Präsentation des Trios Herztöne (22.09. Gutenbrunn), das Doppelkonzert von Tamara Trombitas/Eva Billisich (05.10. Amstetten), sowie die konzertante Lesung „Iba de gaunz oamen Leit“ mit Texten von Christine Nöstlinger von Christoph Michalke/Erich Meixner (19.10. Reichenau/Rax). UND natürlich alle anderen Konzerte! (RLF)
CD-Tipp: Verschiedene Künstler „Dialekt Schmeckt“ (Eiffelbaum Records/Hoanzl, 2012)

„Mundartig – Das 1. NÖ Dialekt Musik Festival“  22.09. – 31.10.2012, verschiedene Orte
Eiffelbaum Label: http://www.eiffelbaum.com/
 
 
 

Montag, 17. September 2012

Martin Pyrker feiert mit der CD „Jubilee Joy“ 40-jähriges Bühnenjubiläum!


Martin Pyrker ist ein Fixstern in der heimischen Boogie Woogie- und Blues-Szene und feiert in Kürze sein 40-jähriges Bühnenjubiläum mit der  CD "Jubilee Joy – Best of… 40 Years On Stage!“. Darauf findet sich ein bunter Querschnitt von Aufnahmen des Pianisten von 1976 bis heute, u.a. mit prominenten Gästen wie der britische Blues-Sängerin Jo-Ann Kelly sowie den heimischen Größen Al Cook, Axel und Torsten Zwingerberger. Natürlich darf da auch die talentierte Schlagzeugerin und Tochter Sabine Pyrker nicht fehlen, die mittlerweile mit den „Rocking Birds“ bzw. dem Percussion-Ensemble von Martin Grubinger selbst erste Erfolge feiert.
Neben einigen schönen Eigenkompositionen sind auf " Jubilee Joy – 40 Years On Stage! natürlich auch wieder klassische Boogie Woogie-Stücke aus der Feder von Jimmy Yancey, Leroy Carr oder Albert Ammons zu hören. Die Feier zum runden  Jubiläum findet in Form von zwei Allstar-Konzerten im Jazzland in Wien statt, bei denen Martin Pyrker u.a. von Erik Trauner, Torsten Zwingeberger und Sabine Pyrker u.a. begleitet wird. Auf diese ganz besondere „Boogie Woogie Session“ darf man sich schon jetzt freuen! (RF)

Link-Tipp: http://www.martinpyrker.at/

Live: 24. + 25.09.2012 im Jazzland (1010, Franz Josefskai 29), Beginn 21 Uhr

www.jazzland.at